Verbot

Verbot des Füllstoffs Amalgam steht noch aus

Ende der 90er Jahre begann eine leidenschaftliche Debatte um den Zahnfüllstoff Amalgam. Der Ausgangspunkt waren Klagen von Patienten über massive Nebenwirkungen des enthaltenen Quecksilbers. Daraus ergab sich im Folgenden eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem umstrittenen Zahnfüllstoff Amalgam. Seither hat es mehrere Forscherteams gegeben, die Gutachten erarbeitet haben. Zu einer europaweiten Entscheidung pro oder contra Amalgam-Verbot hat dies bisher nicht geführt; allerdings ist mehr Sachlichkeit in der Diskussion festzustellen. Die Gründe dafür sind zum einen der große Umfang an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Auswirkungen des im Amalgam enthaltenen Quecksilbers. Zum anderen ist eine große Anzahl neuer Füllmaterialien entwickelt worden, die als qualitativ hochwertig und unbedenklich eingeschätzt werden.

Füllmaterial Amalgam ist immer noch Thema auf EU-Ebene

Muss es ein Verbot geben, Amalgam als Füllstoff zu verwenden? Immer wieder ist diese Entscheidung auf EU-Ebene verschoben worden. Es befassen sich immer noch und immer wieder Gremien im Auftrag der EU mit der wissenschaftlichen Untermauerung für eine Entscheidung. Eine eindeutige Stellungnahme von Seiten der EU steht aus, nur einzelne Länder – wie z.B. Dänemark und Schweden – haben bereits Verbote auf nationaler Ebene ausgesprochen. Dabei haben sie sich auf Empfehlungen u.a. von Umweltverbänden berufen, die ein europaweites Verbot befürworten. Andere Interessengruppen hingegen sprechen sich gegen ein Verbot aus, weil Amalgam ein kostengünstiges Zahnfüllmaterial ist und der Markt genügend Alternativen anbietet. Eine weltweit reduzierte Nutzung empfiehlt die Quecksilber-Konvention der Vereinten Nationen, ein entsprechendes Abkommen wurde vor zwei Jahren von mehr als 90 Mitgliedsstaaten unterzeichnet. Allerdings tritt dieses Abkommen erst in Kraft, wenn mindestens 50 Staaten es ratifiziert haben.